Wie wir richtig Beten

Richtig beten: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung jenseits von Religion

Beten ist eine universelle Praxis, die weit über religiöse Kontexte hinausgeht. Es ist ein Moment der Einkehr, der Reflexion und oft auch der Hoffnung. Viele Menschen suchen nach einer Methode, richtig zu beten, um ihre Gedanken zu ordnen, sich selbst zu beruhigen oder Kraft zu finden. Dieser Artikel bietet eine praktische Anleitung, wie du beten kannst – unabhängig von religiösem Hintergrund.

Wie lerne ich richtig zu beten?

Beten zu lernen bedeutet mehr als nur einen Zugang zu dir selbst und deinem Inneren zu finden. Ein richtig geführtes Gebet verbindet uns mit einer höheren Instanz – unserem „Higher Self„. Generell gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Methode, sondern es geht darum, einen Weg zu finden, der für dich passt. Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks, die dir helfen können, eine Verbindung herzustellen.

1. Finde einen ruhigen Ort

Ein ruhiger Ort hilft dir, Ablenkungen zu minimieren und dich auf das Gebet zu konzentrieren. Dies kann ein Raum in deinem Zuhause, ein Platz in der Natur oder sogar eine stille Ecke in einem öffentlichen Raum sein. Wichtig ist, dass du dich dort wohl und sicher fühlst.

2. Atme tief durch

Beginne mit tiefen Atemzügen, um deinen Geist zu beruhigen. Schließe die Augen und nimm ein paar langsame Atemzüge. Diese Atemtechnik hilft dir, präsent zu sein und dich auf das Gebet vorzubereiten.

3. Formuliere deine Absicht

Was möchtest du mit deinem Gebet erreichen? Möchtest du Dankbarkeit ausdrücken, um Hilfe bitten oder einfach nur Klarheit über eine Situation gewinnen? Deine Absicht gibt deinem Gebet eine Richtung.

4. Wähle deine Worte

Es spielt keine Rolle, ob du laut sprichst oder in Gedanken betest. Wichtig ist, dass du ehrlich bist. Sprich so, wie es dir natürlich erscheint. Du kannst traditionelle Gebete verwenden oder deine eigenen Worte finden.

5. Höre zu

Gebet ist keine Einbahnstraße. Nimm dir einen Moment, um nach deinem Gebet still zu sein und zuzuhören. Vielleicht spürst du eine innere Eingebung oder findest eine Antwort in deinem eigenen Geist.

Wofür soll / darf ich beten?

Die Themen, für die Menschen beten, sind so vielfältig wie das Leben selbst. Es gibt jedoch einige gemeinsame Kategorien, die oft im Mittelpunkt stehen:

1. Dankbarkeit

Dankbarkeit ist eine kraftvolle Praxis, die dir hilft, dich auf das Positive in deinem Leben zu konzentrieren. Du kannst für alles beten, wofür du dankbar bist: deine Gesundheit, deine Beziehungen, deine Erfolge oder einfach den heutigen Tag.

2. Hilfe und Unterstützung

Viele Menschen beten, wenn sie vor Herausforderungen stehen. Ob es um eine schwierige Entscheidung, gesundheitliche Probleme oder emotionale Belastungen geht – das höhere Bewusstsein um Hilfe zu bitten kann tröstlich sein und sogar stärken.

3. Für andere beten

Gebete für andere Menschen sind eine Form der Empathie. Du kannst für das Wohlbefinden, die Gesundheit oder den Erfolg von Freunden, Familie oder sogar Fremden beten.

4. Klarheit und Orientierung

Wenn du dich unsicher oder verloren fühlst, kann ein Gebet dir helfen, deinen Fokus zu finden. Bitten um Klarheit, Geduld oder Mut sind oft Teil dieser Gebete.

Gebete sind kraftvoll, daher sollte man sich gut überlegen wofür man betet. Sich inständig zu wünschen, die verflossene Liebe möge zurückkommen ist unter Umständen keine gute Idee. Vielleicht merkst du ein paar Jahre später was für ein Glück es war, die Person losgeworden zu sein.

Daher ein Tipp: Bete dafür, dass in der misslichen Lage, in der du gerade bist, das für dich beste geschehen soll. Das macht dich sicher vor deinen eigenen kurzsichtigen Wünschen.

Mit welcher (inneren) Haltung sollte ich beten?

Die Haltung, mit der du betest, kann den Unterschied ausmachen. Eine aufrichtige und authentische Haltung bringt dich tiefer in die Verbindung mit deinem höheren selbst. Hier sind einige Tipps:

1. Aufrichtigkeit

Sei ehrlich zu dir selbst und in deinem Gebet. Es geht nicht darum, perfekte Worte zu finden, sondern darum, deine Gefühle und Gedanken authentisch auszudrücken.

2. Demut

Beten in Demut bedeutet, anzuerkennen, dass es Dinge gibt, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Es ist ein Akt des Loslassens und der Hingabe. Wir sollten e dem Göttlichen überlassen, unsere Angelegenheiten zu regeln (was aber nicht bedeutet, dass wir inaktiv werden).

3. Vertrauen

Vertraue darauf, dass dein Gebet gehört wird, egal wie die Antwort aussieht. Dieses Vertrauen kann dir innere Ruhe und Gelassenheit schenken.

4. Dankbarkeit während des Gebets

Auch wenn du um Hilfe bittest, kannst du Dankbarkeit für das ausdrücken, was du bereits hast. Diese Haltung verändert deine Perspektive und gibt dir eine positivere Einstellung.

Wann sind Gebete kraftvoll?

Kraftvolle Gebete sind nicht unbedingt die, die laut oder in besonderen Worten gesprochen werden. Es sind jene, die eine tiefe Bedeutung für dich haben und von Herzen kommen. Hier sind einige Elemente, die Gebete kraftvoll machen:

1. Konzentration und Präsenz

Ein kraftvolles Gebet ist frei von Ablenkungen. Wenn du präsent bist und dich voll auf das Gebet konzentrierst, erhöht sich dessen Wirkung.

2. Emotionale Tiefe

Gebete, die mit echten Gefühlen wie Liebe, Trauer, Hoffnung oder Dankbarkeit verbunden sind, haben eine starke Resonanz. Sie helfen dir, dich mit deinen innersten Emotionen auseinanderzusetzen.

3. Regelmäßigkeit

Beten wird kraftvoller, wenn es Teil deiner Routine wird. Ein tägliches Gebet, auch wenn es nur wenige Minuten dauert, kann eine enorme Wirkung auf dein Wohlbefinden haben.

Besonders zu empfehlen ist ein kurzes Gebet unmittelbar nach dem aufwachen und wieder kurz vor dem Schlafengehen. Das hat folgende Gründe:

  1. Am Morgengrauen und in der Abenddämmerung ist die Natur in einer Art Balance. Der Zugang zu höheren Bewusstseinsebenen fällt daher leichter.
  2. Indem wir morgens gleich zu Beginn einen Impuls setzen, kann sich die Wirkung des Gebets über den Tag hinweg weiter entfalten. Vor dem Schlafengehen drehen wir nocheinmal am „Schwungrad“ und nehmen somit die Wirkung mit hinein in das Unterbewusstsein des Schalfes.

4. Gemeinschaft

Obwohl das Gebet eine persönliche Praxis ist, kann das gemeinsame Beten in einer Gruppe oder Gemeinschaft besonders kraftvoll sein. Es schafft eine Verbindung zu anderen und verstärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit.


Wie kraftvoll ein Gebet wirken kann wird gemeinhin unterschätzt. Oft verhindert der religiöse Staub, der auf dieser Praxis liegt, ihre volle Entfaltung.

Ich lade dich daher ein, das Gebet völlig neu für dich zu entdecken. Wenn du willst kannst du mit folgendem kurzem Gebetsvers starten:

„Oh Geliebte(r), wie sehr sehne ich mich nach der wahren Freude!“

Es gibt viele spirituelle Schulen, die das Gebet in ihre Praxis einbauen. Das Heartfulness-Institut ist eine davon. Über einen kostenlosen Online-Kurs könnt ihr dort persönlich die „benefits“ eines tiefgreifenden Gebets ausprobieren.

Diese Anleitung soll dir dabei helfen, deinen eigenen Weg zu finden und das Beten zu einer bereichernden Erfahrung zu machen – ganz gleich, ob du es als spirituelle, meditative oder persönliche Praxis siehst. Probier es aus, sei geduldig mit dir selbst und entdecke, wie Beten dein Leben positiv beeinflussen kann.

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