Krebs aus seelischer Sicht
Dieser Artikel betrachtet das Phänomen einer Krebserkrankung aus einer seelischen Perspektive. Er will vor allem uns von etwaigen Schuldgefühlen befreien und neue Blickwinkel und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit der Diagnose Krebs aufzeigen, die über jene der Schulmedizin hinaus gehen.
Inhalt
Ist Krebs eine Strafe Gottes?
Diese Befürchtung ist wahrscheinlich so alt wie das alte Testament (oder sehr wahrscheinlich noch viel älter) und dennoch scheint sie tief in unserem Selbstverständnis verwurzelt zu sein. Denn nicht selten äußern Personen die Angst vor einem höheren Wesen, das unsere Missetaten – deren wir uns vielleicht gar nicht bewusst sind – strafen will.
Für Außenstehende mag die Befürchtung, dass eine Erkrankung eine Strafe Gottes sei, lächerlich erscheinen. Werden wir jedoch mit einer solch tödlichen Diagnose wie Krebs konfrontiert, werden unsere tiefsten Ängste getriggert.
Wie befreiend kann es daher sein über eine Form von Seelenarbeit – wie ich sie in meiner Praxis in Form der Rückführungstherapie anbiete – zu erfahren, dass es so etwas wie einen rächenden oder strafenden Gott nicht gibt.
Wenn wir das Glück haben, einen kleinen Anteil dessen, was wir als das Göttliche bezeichnen, wahrzunehmen, dann werden wir feststellen, dass jene Höheren Wesen (oder jene höhere Wesenheit) nur das Beste für uns wollen und gänzlich andere (liebevollere) Maßstäbe zur Einordnung (nicht Beurteilung) einer Person ansetzen als wir Menschen es tun.
Wenn also der Krebs nicht von Gott kommt, woher kommt er dann?
Warum bin ich an Krebs erkrankt?
Eine Antwort auf diese Frage wünschen sich viele meiner PatientInnen, und das – wie ich finde – aus gutem Grund. Denn wir alle haben ein Recht nach dem „Warum?“ zu fragen.
Ist Krebs genetisch bedingt?
Es existieren immer noch einflussreiche Studien die einen Zusammenhang von genetischen Dispositionen mit einer Krebserkrankung aufzeigen. Es gilt aber zu beachten, dass es sich hierbei um Zusammenhänge handelt ud nicht um eine Ursache-Wirkung-Verbindung.
Das Krebs-Gen wurde also nicht gefunden und ich nehme stark an, dass es auch nie gefunden wird. Wir besitzen (nach dem heutigen Stand der Wissenschaft) 25.000 Gene, es sind aber deren mögliche Kombinationen und Verbindungen, die uns Menschen ausmachen.
Unser Genpool lässt sich vergleichen mit dem Alphabet der deutschen Sprache. Hier haben wir 26 Buchstaben (unsere Gene). Doch die Möglichkeiten des Ausdrucks, der Informationsaufbereitung, die uns diese 26 Buchstaben ermöglichen sind nahezu unendlich. Wir können Romane damit verfassen, einen kurzen Liebesbrief oder Gebrauchsanleitungen für technische Geräte.
Natürlich gibt es Fälle bei denen sich in den Familien die Krebsdiagnosen sehr auffällig häufen und das über Generationen hinweg. Allerdings muss das nicht ein bestimmtes Gen sein, das hier von Generation zu Generation weitergegeben wird und für die Erkrankung verantwortlich ist.
Die Rolle der Epigenetik
Spannender wird es auf der biologisch / medizinischen Ebene wenn wir uns die Funktionsweise der Epigenetik genauer anschauen. Es handelt sich hierbei um eine noch recht neuartige Wissenschaft die in den 80ér Jahren ihren Anfang nahm (ja es braucht Zeit in der Medizin um einen Paradigmenwechsel herbeizuführen).
Forscher entdeckten, dass unsere gesamte Genstruktur nicht gleichermaßen aktiv ist, sondern dass sich nur bestimmte Gene „einschalten“ und andere ausgeschaltet bleiben. Doch noch erstaunlicher war die Entdeckung, dass sich jene Gene nicht zufällig einschalteten sondern dass es sich hierbei um eine Reaktion auf die gegebenen Umstände in unsere Umwelt handelt.
Unser Körper reagiert also auf Dinge wie unsere Ernährung oder Stressfaktoren und aktiviert dadurch ein „Zellprogramm“, das er für seine Entwicklung am Zuträglichsten hält. So der aktuelle Stand der Forschung.
Die Seele der Zelle
Doch wie macht der Körper das? Dieser Frage ging vor etwa 20 Jahren der Biologe und Forscher Dr. Bruce Lipton nach und entdeckte Erstaunliches. Er erkannte, dass sich das „Gehirn“ der Zelle nicht in ihrem Inneren befindet sondern viel mehr in ihrer Membran, also in der Zellhaut. Dort fand er unzählige Rezeptor-Kanäle, die auf Informationen von außen warteten um sie schließlich in Proteinaktivitäten umzumünzen sie somit zu materialisieren.
Doch auf welche Informationen warten unsere Zellen? Sind es rein die äußeren Stimuli unserer Lebensumwelt (z.B.: Stress und einschneidende Erlebnisse) die uns formen und somit unser Schicksal bestimmen? Lipton schloss diese Theorie nach jahrzehntelangem Studium des Zellverhaltens aus. Zu intelligent, zu „weise“ waren die Verhaltensmuster, die er beobachtete. Allein der Moment unserer Entstehung, wenn sich aus einer Stammzelle viele individualisierte Zellen (Hautzellen, Leberzellen usw.) bilden, die genau zu wissen scheinen was ihre Aufgabe ist, gleicht einem Wunder. Wer also ist der große Dirigent hinter all diesen Dingen?
Lipton hatte nur eine Antwort auf diese Frage und diese Antwort elektrisierte ihn so sehr, dass sie sein Leben veränderte. Er selbst schrieb in seinem Buch „Biology of Belief“, dass diese Erkenntnis ihn von einem atheistischen rein intellektuellen Wissenschafts-Nerd in einen spirituellen Menschen verwandelt hatte.
Er nannte den großen Dirigenten den „Spirit“, zu Deutsch könnte man es als den „Geist“ übersetzen. Er beschreibt diesen Geist als jene Einheit die unser physisches Leben überdauert und der bereits da war, bevor wir dieses Leben begannen. Diese Definition passt exakt zu dem was wir heute in der spirituellen Psychologie als DIE SEELE bezeichnen.
Ist Krebs also psychisch bedingt?
Dr. Lipton schlussfolgerte weiter, dass unsere Gesundheit von dem abhängt, was unser Geist uns einflößt. Sind das gute Schwingungen, die sich in Glaubenssätzen wie „das Leben ist schön“ ausdrücken, so erfahren wir Gesundheit. Sind es negative Schwingungen wie sie etwa der Satz „ich bin es ich wert geliebt zu werden“ transportiert, so erfahren wir Schwäche und Krankheit.
Lipton empfiehlt daher in seinem Buch Techniken, die helfen solche Glaubenssätze umzupolen wie Hypnose oder NLP (Neuro Linguistic Programming). Tatsächlich erfreuen sich diese Techniken weltweit mehr und mehr an Beliebtheit und können erste Erfolge auch bei schwerwiegenden Erkrankungen nachweisen.
Doch ist unsere Suche nach dem „Warum“ hiermit noch nicht beendet. Warum haben wir eigentlich diese negativen Glaubenssätze? Warum könnte unsere Seele plötzlich wollen, dass es uns schlecht geht? Was war in unserer Vergangenheit geschehen, das uns auf diesen dunklen Weg geführt hat?
Ist eine Krebserkrankung ein Trauma?
Und aus diesen Überlegungen heraus stellen viele meiner KlientInnen genau jene oben genannte Vermutung an. Einige von ihnen haben bereits recht konkrete Ideen auf welches Trauma sie Bezug nehmen wollen (z.B.: Missbrauch in der Kindheit). Andere wiederum sind sich keinerlei einschneidender Lebensereignisse bewusst.
Meine KollegInnen und ich stellen fest, dass es nicht die eine Antwort gibt auf die Frage, was eine Krebserkrankung verursacht. Oft hängen in solchen Fällen alle uns bekannten Themenbereiche miteinander zusammen.
Wenn wir also die Klientin, den Klienten rückführen zum auslösenden Moment der Erkrankung, landen wir nicht selten in einer traumatischen Kindheitserinnerung. Dieses Trauma wiederum kann viele frühere Leben triggern, in denen der Seele ähnliches erfahren ist. Sätze wie „ich bin nichts wert“ oder „ich bin schutzlos“ sind somit bereits tief im Seelenbewusstsein verankert und dringen durch den Missbrauch in der Kindheit an die Oberfläche.
Es entsteht ein „morbides“ Grundgefühl im seelischen Bewusstsein, dessen sich die PatientInnen manchmal gar nicht bewusst sind. Zusätzlich kann es vorkommen, dass durch den Bruch unseres seelischen Schutzschildes Besetzungen und Anhaftungen leichtes Spiel haben. Sie nisten sich in unser System ein und nähren sich wie Parasiten von unserer Lebenskraft.
Ist die Krebserkrankung bedingt durch mein Karma?
Aufgrund des oben angeführten Beispieles könnte man meinen, dass es so sei. Ich bitte dich jedoch wieder an den zuvor angeführten Vergleich der Gene mit dem Alphabet zu erinnern.
Genauso wenig wie unsere Gene bestimmt unser Karma unser Schicksal. Unser Karma – also unsere seelische Vergangenheit – ist eine energetische Realität bestehend aus der Summe all unserer vergangenen Taten, Worte und Gedanken, seien sie nun zum Guten gewesen oder zum Schlechten. Wenn wir nun die Möglichkeit früherer Leben mit hinein rechnen, mag uns das als ein sehr großer Pool an Informationen und Prägungen erscheinen.
Dem ist allerdings nicht so. In unseren Arbeiten mit früheren Leben hat sich gezeigt, dass sich unsere Seele nur bestimmte Herausforderungen aussucht und sich ihnen solange immer wieder stellt, bis sie gelöst worden sind. Anders ausgedrückt, unsere seelische Entwicklung verläuft in Bahnen. Wir nutzen immer wieder unser persönliches (karmisches) ABC und schreiben damit neue Geschichten, um vielleicht irgend wann jene Geschichte schreiben zu können, die zu einem „Happy End“ führt.
Eine Krebserkrankung kann daher genauso gut ein Versuch sein, ein sehr viel tiefer liegendes Thema anzustoßen oder gar zur Lösung zu bringen. Die Seele wählt die Möglichkeiten, die ihr aufgrund ihrer karmischen Basis zur Verfügung stehen. Und diese Möglichkeiten sind gemeinhin sehr vielfältig.
Unser Schicksal liegt also weiterhin in unserer Hand. Gleichzeitig ist es nicht möglich mit einem schönen Zauberspruch alles in unserem Leben dahingehend zu verändern wie wir es am liebsten haben wollen. Manche Dinge haben ihren Grund, einen Grund der höher anzusiedeln ist als Genetik, Geist oder Karma. Man könnte diesen Grund als den „göttlichen Willen“ oder die „Gesetze der Natur“ bezeichnen.
Und es ist gut, dass es diese höheren Regularien gibt. Denn unsere persönlichen Wünsche, die auf dem sehr limitierten Bereich unseres Alltagsbewusstseins fußen, sind nicht unbedingt zuträglich für unsere seelische Entwicklung.
So wurde Madame Hélène Peyret – ein Medium, das die „Whispers from the Brighter World“ empfing – von ihrem Meister immer wieder daran erinnert, dass sie ohne ihre langjährige schwere Erkrankung niemals fähig gewesen wäre, jene göttlichen Nachrichten zu empfangen.
Praxisbeispiele aus der Krebsbehandlung
Nach so viel Theorie nun ein paar Worte zur Praxis: Kann Rückführungstherapie oder Innere Kind Arbeit oder Reinkarnationstherapie Krebs heilen? Natürlich kann diese Frage nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden.
Wir stellen jedoch fest, dass eine Arbeit auf seelischer Ebene Erstaunliches erreichen kann: Ein Verständnis für den bisherigen Lebensweg, ein innerer Frieden mit schmerzhaften Erinnerungen der Vergangenheit, Hoffnung und Freude für die Zukunft, eine Stärkung des Selbstbildes und des Selbstwertgefühls und eben mitunter auch die Heilung vom der Erkrankung.
So war es die Heilung einer schwer an Leukemie erkrankten Patientin, die meinen Kollegen Dr. Natwar Sharma von einen Skeptiker der Reinkarnationstherapie in einen feurigen Verfechter dieser Methode verwandelt hat.
In seinem Buch „Metaphors of Memory“ beschreibt er detailliert das frühere Leben jener Patientin, in dem sie von ihrem Sohn (also von ihrem eigenen Fleisch und Blut) vergiftet wurde, wie sich dieses Erlebnis auf ihr heutiges Leben auswirkte und wie die Therapie sie von jenem seelischen Programm der Selbstzerstörung befreien konnte.
Doch muss die Ursache der Erkrankung – wie bereits weiter oben erwähnt – nicht allein in einem früheren Leben liegen. Sehr häufig spiegeln sich jene alten Erfahrungen auch in unserem heutigen Leben wieder. Wir erfahren Traumata, Missbrauch oder Verlust in der Kindheit und mögen auch als Erwachsene kein gesundes Selbstbild in uns tragen. Denn wenn wir in der Tiefe unseres Herzens davon überzeugt sind, dass wir es nicht wert sind zu leben, dann wird unser Körper diese Information in die Realität übersetzen.
Vorausetzungen für eine Behandlung durch Rückführung
Die Regressions- oder Rückführungstherapie setzt ihre Behandlung auf der seelischen Ebene an und ist daher nahezu prädestiniert für KrebspatientInnen. Kein Wunder also dass mein Kollege Martin Rösch eine Praxis in Konstanz betreibt in der er fast ausschließlich KrebspatientInnen behandelt.
Auch in meiner Praxis finden sich mitunter KrebspatientInnen ein, die von ehemaligen sehr zufriedenen PatientInnen empfohlen wurden. Gleichzeitig will ich an dieser Stelle betonen, dass mir die richtige Einstellung und das richtige Verhältnis zwischen Therapeut und KlientIn wichtig ist.
Wenn jemand in meine Praxis kommt mit Krebs im Endstadium und behauptet „ich bin überzeugt, dass Sie Herr Schroll mich von meinem Krebs heilen werden,“ dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg unserer Behandlung sehr gering. Es ist wichtig, dass jeder selbst Verantwortung für sein Leben übernimmt. Ich helfe gerne als Unterstützer und Begleiter auf dem Seelenweg meiner KlientInnen, doch gehen muss den Weg jeder selber.
Auch stehe ich einer fundamentalen Ablehnung der Schulmedizin sehr skeptisch gegenüber und plädiere für einen zweigleisigen Lösungsweg. Natürlich hat jeder das Recht zu entscheiden von wem er geholfen werden will und von wem nicht. Gleichzeitig kann manch gezielt operativer oder chemischer Eingriff das ein oder andere Leben verlängern wenn nicht sogar retten.
Und eine Verlängerung der Lebenszeit wiederum gibt uns die Möglichkeit weitere Themen zu explorieren und die Seele auf ihre Zukunft (wie auch immer sie aussieht) vorzubereiten.
Um es nochmal klar auszudrücken: Eine Rückführungstherapie ersetzt nicht den Arztbesuch! Schulmedizin und seelische Arbeit können sich jedoch wunderbar ergänzen und sich manchmal sogar gegenseitig befruchten.
Krebs bei Kindern
Eine Sache die besonders schmerzhaft ist und die bei uns Eltern ein tiefes Loch der Verzweiflung hinterlässt, ist, wenn eines unserer Kinder schwer erkrankt oder am Krebs stirbt.
Voller Verzweiflung und Wut fragen wir uns, was das für einen Sinn haben soll. Der Schmerz macht uns taub im Herzen und die Welt um uns herum ist nur noch grau oder gar schwarz.
Wie kann man hier helfen? Erstmal braucht es Zeit, bis die Betroffenen überhaupt bereit sein können Hilfe anzunehmen. In dieser ersten Phase ist das regelmäßige Beten für die Hinterbliebenen die beste Unterstützung die wir ihnen als Freunde oder Angehörige zukommen lassen können.
Erst Monate oder gar Jahre später fühlen sie sich bereit der Frage nach dem „Warum“ auf den Grund zu gehen und finden dann den Weg in meine Praxis oder in die Praxis einer Kollegin oder eines Kollegen.
Nicht selten ist es uns dann möglich, mit jener Seele, die einst das Kind meiner Klienten war, Kontakt aufzunehmen. Nicht selten berichtet sie uns, dass alles gut war, so wie es gekommen ist und dass es auch vorab so geplant worden war.
Es gehe ihr nun gut, da wo sie jetzt sei, würde sich allerdings wünschen, dass ihre Eltern endlich die Traurigkeit ablegen und wieder voller Freude in das Leben gehen können.
Es ist möglich, dass der frühe Tod geplant gewesen war um das Elternpaar näher zusammen zu bringen oder um das Augenmerk der Betroffenen mehr auf seelische denn auf materielle Aspekte zu lenken oder um Platz zu schaffen für eine andere Seele – ein weiteres Kind – das die Eltern umso liebevoller empfangen würden. Es gibt unzählige Gründe wozu ein derart schmerzvoller Impuls gut sein kann.
Dies alles lässt sich besser auf einer höheren Ebene verstehen, auf einer Ebene jenseits dieses beschränkten Lebens auf der Erde. Wir können Ruhe finden und Frieden schließen mit unseren Schicksalsschlägen und unser Leben neu ausrichten.
Die großen Weisen behaupten, dass all der Schmerz auf Erden nur den einen Zweck hat: Uns auszurichten auf das eine wahrhaft wichtige im Leben. Auf die Vergöttlichung unseres Selbst.
„Der Tod ist nicht das Ende!“ – ein ganz besonderes Praxisbeispiel
Obwohl es für unser Bewusstsein schwer zu fassen ist, gibt es doch Dinge die noch wichtiger sind als unsere physische und psychische Gesundheit: Und zwar unsere „seelische Gesundheit“. Ich möchte an dieser Stelle von einer Klientin berichten, die ich über 5 Jahre lang begleiten durfte.
Das erste Mal war sie bereits vor 20 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Ihr tiefes Vertrauen in das Göttliche und eine gute Zusammenarbeit mit den Medizinern ermöglichte ihr diese Phase zu überstehen.
Sie fand zu mir, da der Krebs wieder aufgetreten war und diesmal hatte er bis in die Leber und in die Knochen gestreut. Wir nahmen uns zwei Dinge vor: Dass wir die Hoffnung nie aufgeben werden und alle Hebel in Bewegung setzen wollen, die sich uns anbieten.
Unsere Sitzungen waren meist nur sehr kurz – maximal eine Stunde – da sie mit den Kräften aufgrund der regelmäßigen Bestrahlungen und Chemotherapien recht schnell am Ende war. Doch waren jene kurze Sitzungen meist sehr ergiebig und aufschlussreich.
So setzten wir uns mit ihrer Angst vor dem Tod auseinander, personifizierten das Böse an sich und interviewten auch ihre Krebserkrankung. Ihre krankhaft manipulative Familie war ebenso häufig Thema wie die vielen früheren Leben in denen sie ähnlich Schreckliches erlebt hatte. In über 30 Sitzungen durchwanderten wir nahezu ihre gesamte Seelengeschichte.
Auch stießen wir dabei nicht selten auf Engel oder andere Höhere Wesen wie den aufgestiegenen Meistern, die uns halfen, die Botschaften des Lebens zu verstehen.
Ich lernte durch die Zusammenarbeit mit dieser Klientin sehr viel über Karma, das menschliche Schicksal, die Zukunftsperspektiven der Menschheit und jene göttlichen Gesetze, die uns allen auferlegt sind.
Was ihre Gesundheit betraf, so waren ihre behandelnden Ärzte nicht selten erstaunt über die spontanen Genesungserfolge meiner Klientin und fühlten sich wieder motiviert, diesem eigentlich aussichtslosen Fall weiter zu helfen. Zugleich kam es in jenen Jahren auch immer wieder zu schubartigen Verschlechterungen, die uns oft ratlos zurückließen.
Kurz: Es war ein langer Kampf, ein Kampf der definitiv länger geführt wurde als es je ein Arzt vermutet hätte. Und je länger der Kampf ging, umso mehr veränderte sich die Persönlichkeit meiner Klientin. Die Angst vor dem Tod verging, genauso wie Angst vor dem Krebs. Mehr und mehr spürte sie in ihrem Herzen das wunderbare Werk des „Großen und Ganzen“ und war erfüllt von Liebe und Ehrfurcht gegenüber der Schöpfung.
Diese Frau fand in den letzten Tagen und Wochen vor ihrem Tod zu ihrer Erleuchtung – ich kann es nicht anders ausdrücken. Sie starb mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht, in tieften Frieden mit sich und der Welt – und eins mit der Göttlichen Gnade.
Unsere letzten Sitzungen bestanden meist darin, dass ich ihr staunend dabei zuhörte wie sie – versunken in einer tiefen Trance – von der Schönheit und Liebe der Schöpfung sprach und dabei einen Frieden ausstrahlte, der mich zutiefst berührte. Dieser Zustand des Friedens hatte etwas Göttliches und er hielt an, auch nachdem die Sitzung bereits beendet war.
All jenen, die schwer erkrankt sind, Schmerzen haben und sich allein fühlen in dieser Welt möchte sie folgendes mitteilen: Dieses Leben ist nur ein kurzer Augenblick – eine Art Blitzlicht – im Vergleich zu dem, was unser wahres Leben ausmacht.
Verbinde dich mit deinem wahren Leben – mit dem Göttlichen in dir – und die Sorgen werden von dir abfallen wie vertrocknete Blätter im Herbst.
Du wirst ein neues Leben beginnen. Das was deiner Seele das Liebste ist, erwartet dich.