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Digital Detox now!

Warum wir mehr Bewusstsein für die Auswirkungen von Elektrosmog, Wlan Strahlung und 5G brauchen & 4 Tipps damit umzugehen.

Du sitzt 7 Stunden am Tag am Rechner, schläfst neben dem eingeschalteten Handy oder mit der Smartwatch am Handgelenk und wunderst dich, warum du nicht einschlafen kannst? Dann solltest du dir bewusst machen, was du deinem Körper und Geist zumutest, bevor du zur Schlaftablette greifst.

Wlan, 5G und die Zunahme am uns umgebenden Stromfluss können Ursachen für vielerlei Beschwerden wie etwa Schlafprobleme oder emotionalen Verstimmungen sein. Ein Digital Detox hilft!

Ist Wlan Strahlung gefährlich?

Es ist etwas sehr praktisches und es ist mittlerweile an immer mehr öffentlichen Plätzen zugänglich. Eine wireless LAN-Verbindung.

Doch dieser Segen ist zugleich ein Fluch. Anfangs noch belächelt zeigen immer mehr Studien die Schädlichkeit die Wlan-Strahlungen auf.

Den Stein ins Rollen gebracht haben 2013 junge Schülerinnen aus Dänemark, die bemerkt hatten, dass ihre schulische Leistung immer dann nachließ, wenn sie nachts neben ihrem eingeschalteten Handy schliefen.

Daraufhin führten Sie ein Experiment durch, in dem sie einen Teller Kresse neben und einen Teller Kresse weiter entfernt von einem Wlan-Router wachsen ließen. Das Ergebnis wurde in folgenden Bildern dokumentiert (Wlan-freie Kresse oben, Wlan-nahe Kresse unten).

Wlan Kresse experiment

Dieses Ergebnis hatte eine äußert emotionale Debatte entfacht und ließ viele weitere „Hobbywissenschaftler“ auf den Plan treten, die versuchten, das Experiment zu replizieren. Dies gelang jedoch mit mehr oder weniger Erfolg.

Einer Studie unter Laborbedingungen von Liptai et al. (2017) konnte jedoch die Wirkung von Wlan auf das Wachstum von Kresse herausarbeiten. So zeigte sich ein Unterschied im Wachstum, in der Farbkraft der Blätter und in der Vitalität der Pflanzen.

Eine weitere Studie von Havas und Symington (2016) wies vor allem auf eine schwächere Verwurzelung der Pflanzen hin. Die Wurzelenden waren kürzer und begannen früher zu faulen und abzusterben als bei Pflanzen, die keinem Wlan ausgesetzt waren.

Als ich von diesen Studien las, überlegte ich mir folgendes: Womit ist das feine Wurzelwerk bezogen auf den menschlichen Organismus zu vergleichen? Natürlich! Mit den feinen Neuronendungen im menschlichen Gehirn, den Dendriten. Also machte ich mich auf die Suche nach neuropsychologischen Studien, die sich mit der Auswirkung von Breitbandemissionen auf das menschliche Gehirn beschäftigen. Und siehe da, es dauerte nicht lange und ich wurde fündig.

Die folgende Studie von Obajuliva et al. (2017) untersuchte meine Befürchtungen nicht am Menschen sondern an Laborratten. Die Resultate waren erstaunlich und besorgniserregend zugleich. Ratten, die einer Wifi Frequenz von 2,5 Ghz ausgesetzt waren (in unseren Haushalten arbeitet das Wlan meist mit 5 Ghz) zeichneten sich durch ein gesteigertes Angstverhalten und eine veränderte Bewegungsabfolge aus.

Zusätzlich konnte eine auffällige Veränderung im Neurotransmitter-Haushalt (hier im speziellen des Enzyms AChE) des Gehirns erkannt werden. Wir alle wissen, welch wichtige Rolle Neurotransmitter auf unser subjektives Wohlbefinden haben. Eine Störung der Balance kann schwere emotionale Erkrankungen nach sich ziehen.

Bist du bereit fürs Digital Detoxing?

Viele halten die Warnrufe bezüglich der elektromagnetischen Belastung auf unseren Organismus für völligen Unfug oder reine Angstmache. Vorbehaltlos genießen sie die Vorzüge der Digitalisierung und eines immer schnelleren Internets und lassen das moderne „smarte“ Leben immer mehr zu ihrem Alltag werden.

Zugegeben, die neuen Technologien ermöglichen uns vieles, was vorher undenkbar gewesen wäre. Vor allem in Zeiten der Corona bedingten Isolation diente uns das Internet als eine Art digitales Fenster zur Welt.

Trotz des technologischen Fortschritts steigt der Stresspegel in unserer Gesellschaft weiter an und die überfüllten Kliniken und Therapiepraxen sprechen eine deutliche Sprache. Es schein so, als würde die moderne Welt den Menschen nicht unbedingt glücklicher machen.

Diese Erkenntnis ist nur ein Grund von vielen für den Digital Detox Boom. Digital Detox Retreat Angebote sprießen wie Pilze aus dem Boden und ein Ratgeber nach dem anderen widmen große Beiträge diesem Thema.

Denn: Ein Retreat macht durchaus Sinn. Wir entscheiden uns bewusst auf mediale Kommunikation zu verzichten (Stichwort: Social Media Entzug), um die Aufmerksamkeit ganz auf unsere Innenwelt zu lenken. Das Übermaß an Informationen, das über die Bildschirme auf uns einprasselt, verführt uns dazu, die wesentlichen Dinge in unserem Leben aus den Augen zu verlieren.

Strahlenbelastungen wie Wlan oder LTE (und bald kommt auch noch 5G) verschlimmern nun diesen Umstand insofern, dass unsere kognitiven Regulationsmechanismen geschwächt werden und wir nicht mehr reflektiert und überlegt sondern reaktiv handeln.

Denn wer kennt das nicht: Wir sitzen vor unseren Bildschirmen oder an unseren Handys und browsen und browsen und browsen, bis wir irgendwann merken, dass wir vergessen haben, wonach wir eigentlich suchen wollten.

Wir sitzen vor unseren Bildschirmen und browsen und browsen ..
.. bis wir vergessen haben, wonach wir eigentlich suchen.

Ein Retreat kann helfen, Gewohnheiten zu ändern. Wieviel Social Media ist für mich tatsächlich notwendig? Macht es mir wirklich noch Spaß oder unterliege ich bereits einem subtilen sozialen Druck? Viele sind erstaunt, wie befreit sie sich fühlen, wenn sie das Handy für einen Tag ausschalten.

Brauche ich Schutz vor Elektrosmog, Wlan Strahlung und 5G? Mache den Selbsttest!

 Es gibt Leute, die telefonieren mit dem Handy am Ohr bei gleichzeitigem Wlan-Empfang über mehrere Stunden und haben damit keine Probleme.

Es gibt jedoch auch Menschen, die nicht länger als zehn Minuten ein Handy in der Hand halten können, ohne dass ihr Arm anfängt zu kribbeln oder gar taub zu werden. Die meisten von uns liegen irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.

Wie ist es für dich, dein Handy längere Zeit am Ohr zu haben bei zusätzlichen Wlan Empfang? Wirst du dabei unruhig? Wird dir warm an Kopf und Ohr? Bekommst du ein leichtes Gefühl der Übelkeit?

Wenn du nichts von all dem spüren kannst, dann mag dieses Thema für dich nicht weiter wichtig sein, wenn aber doch, solltest du dir Gedanken machen.

In meiner Schulzeit merkte ich, dass ich in meinem neuen Bett nicht gut schlief. Das ist jetzt 25 Jahre her, also noch vor der Zeit der Mobiltelefone.

Ich hatte mir ein Bett ausgesucht, das ein Radio inklusive digitaler Zeitanzeige über dem dazugehörigen Nachtkästchen eingebaut hatte. .

Ich wollte das Radio als meinen Wecker nutzen, merkte jedoch, dass ich bereit früh wach wurde und mich gar nicht ausgeruht fühlte. Ich nahm das Radio also vom Stromnetz und siehe da: Ich schlief wieder so gut wie vorher. Einfaches Experiment, einfache Erkenntnis: Ein elektrisches Feld am Bett ist keine gute Idee.

Vor etwa 6 Jahren machte ich eine ähnliche Erfahrung. Im Zusammenhang mit meinem Psychologiestudium hatte ich viele Online-Kurse zu belegen. Nach etwa 5 Stunden Bildschirmarbeit war ich jedoch jedes Mal wie gerädert.

Obwohl ich damals noch nichts von der Dänemark-Studie wusste, kam ich auf die Idee, meinen Laptop anstelle des Wlan über das Lan-Kabel anzuschließen und siehe da: Die täglichen fünf Stunden Online-Kurse fühlten sich bei weitem nicht mehr so belastend an wie zuvor.

Eine ähnliche Erkenntnis hatte ich mit meinem neuen Telefon. Zwar sah es schicker aus und arbeitete auch schnelle als das Alte, aber aus mir unerklärlichen Gründen hatte ich es nicht so gerne in der Hand. Ich fand heraus, dass es seine Daten über LTE und nicht über 3G wie mein Altes. Die Einstellung ließ sich zum Glück zurücksetzen und meine Aversion war verschwunden.

Ich kann jedem nur empfehlen, selbst solche Art Versuche zu starten. In meiner Praxis frage ich häufig nach dem Medienkonsum- und dem „Digitalverhalten“. Denn Schlafstörungen müssen nicht immer gleich über eine Regressionstherapie oder Innere Kind Arbeit behandelt werden.

Wie kann ich mich schützen? Digital Detox Tipps für den Alltag.

Dein WLAn solltest du durch LAN ersetzen. Klar, man hängt dann am Kabel und ist nicht mehr so frei beweglich. Doch ist LAN meist schneller als WLAN und kann mittlerweile vom Router über die Steckdose zum Rechner geleitet werden.

Ein weiterer Tipp ist, den Wlan-Empfang und die Bluetooth-Option für das Handy zu deaktivieren. Wenn du das Telefon an deinem Körper trägst, solltest du es zudem auf Flugmodus stellen. Es tut gut, nicht immer erreichbar zu sein.

Des Weiteren macht es einen Unterschied, ob das Handy gerade 3G oder LTE empfängt. Für die meisten Anwendungen ist 3G völlig ausreichend und sollte also in der Grundeinstellung aktiviert werden.

Es geht die Runde, dass 3G zugunsten des kommenden 5G deaktiviert werden soll. Ich halte das für keine gute Nachricht. Nutze daher 3G solange es noch da ist und auf deinem Mobiltelefon funktioniert.

Du verwendest dein Handy als Wecker, Terminplaner, Notizblock und viele andere Dinge? Versuche, wieder etwas mehr analog zu fahren. Mit Hand und Stift geschriebener Text hat eine andere Qualität als eine zwischendurch mit dem Daumen ins Telefon gedrückte Notiz. Unser Gehirn hat viel mehr Freude an sinnlichen und natürlichen Prozessen und kann besser damit arbeiten.

Zudem hat das Telefon nichts am Bett zu suchen. Es stört den Circadianen Rhythmus und verhindert somit eine tiefe Erholung des Geistes. Und ein erholter Geist und tiefer Schlaf stärken bekanntlich auch Immunabwehr und die Resilienz. Zeit, den analogen Wecker wieder herauszuholen, eine kleine Blattbatterie rein und gute Nacht!

wlan strahlung

Fazit

Wir sehen also, das Thema Digital Detox und Strahlenbelastung ist weitreichender als man auf den ersten Blick vermuten will.

Bereits kleine Umstellungen in unserem Alltag können unser Wohlergehen deutlich erhöhen. Es obliegt uns selbst, diese Vorkehrungen auszuprobieren und die hier beschriebenen Effekte zu untersuchen. Viel Spaß beim Experimentieren!


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