Verlorener Zwilling

Der verlorene Zwilling oder das „Vanishing Twin Syndrom“ – Erkenntnisse aus der psychologischen Praxis

Von 10 Klienten aus meiner Praxis sind etwa 1-2 unter ihnen, die im Laufe der Therapie auf dieses Phänomen stoßen. Dem Vanishing twin syndrom. Was ist damit gemeint, wie zeigt sich dieses Syndrom in Alltag und vor allem: Wie kann der verlorene Zwilling und auch unsere Wunde geheilt werden?

Was ist ein verlorener Zwilling? Was ist das Vanishing twin syndrom?

Unter diesem Begriff subsummiert sich ein Gefühlskomplex der aus Traurigkeit, der Erschöpfung und Einsamkeit bestehen kann. Auch Gefühle der Wut und Verzweiflung können auftreten.

Aus dieser reichhaltigen Palette lässt sich erkennen, dass sich aufgrund der Symptomatiken nicht auf ein vanishing twin syndrom schließen lässt. Eine Vielzahl anderer Traumata können diesen Erscheinungsformen ebenso zugrunde liegen.

Dass wir es hier mit dem unterbewussten Schmerz über einen verlorenen Zwilling zu tun haben, zeigt sich daher erst nach der 2. oder 3. Sitzung. Wir stellen fest, dass der Klient, die Klientin nicht allein war in Mutters Bauch und dass sich dort eine Seele aus welchen Gründen auch immer verabschiedet hat.

Der verlorene Zwilling

Wie kann ich herausfinden, ob ich einen Zwilling habe?

Meist zeigt sich das während der Sitzung indirekt. Doch ein geschulter Therapeut erkennt die Anzeichen.

Ein möglicher Fall sieht etwa so aus: Der oder die KlientIn fühlt sich verloren und einsam und wir reisen über eine Regression zurück zu dem Moment, wo die Einsamkeit entstand.

Man findet sich wieder im Bauch der Mutter. Irgendwie ist da ein zusätzlicher Raum neben dem Raum des Embryos, und dieser Raum ist leer. Dennoch breitet sich der Embryo im Laufe seiner Entwicklung nicht über diesen Raum hinaus aus, sondern lässt ihn bestehen.

Dann beginnt die „Interview-Phase“. Wir fragen den Embryo, warum er das macht, wie er sich diesem Vakuum gegenüber fühlt und was da vorher drin war (wenn da überhaupt etwas vorher drin war).

Ja, diese Art Befragungen funktionieren hervorragend und Embryos sind vorzügliche Interview-Partner. Der ein oder andere Neuropsychologe mag nun entgegnen, dass Embryos noch gar nicht richtig fühlen und denken können, da ihr Gehirn noch nicht entsprechend ausgereift ist.

Das Gegenargument sieht so aus: Es gibt mehr als nur das neuronal verarbeitbare Bewusstsein, nämlich auch eine Art Meta-Bewusstsein (Akasha) oder Higher Self, auf das wir unter den entsprechenden Voraussetzungen zurückgreifen können.

Wer diesbezüglich weiter forschen will, dem kann ich das Buch „Proof of Heaven“ wärmstens empfehlen. Hier geht es um einen Neurochirurgen, der in ein Koma fällt – also praktisch Hirntod ist – und in dieser Zeit die wunderbarsten Reisen in der lichteren Welt unternimmt. Faktisch wäre ihm das rein physiomechanisch gar nicht möglich. Das Gehirn, das Wahrnehmungen steuert, war ja gar nicht intakt.

Was passiert, wenn man einen Zwilling verliert?

Nun aber wieder zurück zu meiner Couch. Der Embryo spricht mit uns. Er erklärt dass er sich betrogen fühlt, seit sein Partner ihn verlassen hat. Beide hatten vorab (also da oben in der höheren Welt) vereinbart, hier unten gewissen Dinge für die Evolution beider Seelen anpacken zu wollen.

Und nun das. Er ist einfach gegangen, hat den Vertrag gebrochen. Der Embryo sieht sich nun alleingelassen und einer grausamen Welt ausgesetzt. Er hat keine Lust auf das, was ihn erwartet. Eigentlich will er nur wieder dahin zurück, wo er hergekommen ist.

Man kann sich vorstellen, dass das ein äußerst ungünstiger Start für ein Menschenleben ist.

Was haben wir gemacht? Natürlich haben wir zuallererst herausgefunden, warum der Bruder bzw. die Schwester gegangen ist. Es zeigte sich, dass ihre Seele recht schnell den Plan ändern musste, da ihre Eltern unvorhergesehener Weise in Schwierigkeiten steckten. In dieser Situation zwei Kinder zu bekommen wäre für alle Beteiligten nicht von Vorteil gewesen. Also hat sie/er zurückgezogen.

Diese Art Aufklärungsarbeiten und noch vieles mehr helfen die Situation meines Klienten zu befrieden. Sein Embryo beginnt zu vertrauen in die göttlichen und weltlichen Geschehnisse und beginnt zu wachsen. Ja, er nimmt sich nun den Raum, der ihm überlassen wurde und den er braucht, um in dieser Welt bestehen zu können. Und das hat unmittelbare positive Auswirkungen auf meinen Klienten.

Dies ist nur ein Szenario von vielen. So spielen häufig auch Abtreibungsversuche seitens der Eltern eine entscheidende Rolle. Wenn einer der beiden Embryos zusehen muss wie der andere auf grausame Art und Weise stirbt hinterlässt das Eindruck. Und der andere mag denken: „Warum durftest du leben und ich nicht?“ Diese wütende bzw. quälende Frage mag ihn hier auf Erden gefangen halten und er bleibt als eine Art Besetzung am Klienten haften.

Ihr seht also, die Sache kann sehr komplex sein und die Aufarbeitung eines verlorenen Zwillings ist immer ein individueller Prozess.

Der Grund, dass so viele mit diesem Thema in meine Praxis kommen mg daran liegen, dass ich in diesem Bereich ebenfalls persönliche Erfahrung gesammelt habe. Eine dicke Narbe an meinem Steiß kann das bezeugen.

Im Alter von etwa 19 Jahren begann mein Gesäß unerträglich zu schmerzen. Die Ärzte hielten es aufgrund der Röntgenbilder für eine Art Abszess und ich wurde unter Vollnarkose operiert.

Als ich wieder aufwachte stand der behandelnde Arzt mit einem breiten Grinsen an meinem Bett. „Kein Wunder das dich das geschmerzt hat.“ meinte er. „Er hatte ja auch schon Haare und einen ersten Zahn.“

Während meiner Ausbildung machte ich natürlich meine Hausaufgaben und schaute nach, wer mir da all die Jahre am Steiß hing. Hier nur so viel: Natürlich kenne ich diese Person, sie ist auch in diesem Leben wieder in meinem nahen Umfeld. Das Ganze war verursacht durch eine kleine Kollision im Inkarnationsprozess. Eine kleine Unachtsamkeit und, zwack, saßen wir fest.

Mein Lehrer Hans TenDam meinte dazu etwas spöttisch.“ Zzz.. immer diese Amateure wenn es ums Inkarnieren geht.“ Offensichtlich kann man nach 50 Jahre Erfahrung über solche Ereignisse nur noch schmunzeln.

Fazit

Es ist zu vermuten, dass recht häufig zwei Seelen gleichzeitig versuchen zu inkarnieren, dieses Projekt jedoch genauso häufig scheitert. Da oben in der lichteren Welt sind wir einander sehr verbunden und es ist nicht einfach wieder umzuschalten in unser individualistisches Bewusstsein hier auf Erden.

Wie gesagt stolpern wir meist indirekt über die verlorenen Zwillinge. Es kommt jedoch auch vor, dass Klienten wissen, dass sie einst einen Zwilling im Mutterleib hatten und sie tragen eine merkwürdig schwermütige Erinnerung daran. In diesem Fall können wir in der Praxis das Thema direkt angehen.

Die Aufarbeitung lohnt sich, für die Klienten und für die Zwillinge.

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