Es gilt in der Psychologie als unumstritten, dass die Erlebnisse in unserer Kindheit einen großen Einfluss auf unser weiteres Leben ausüben.
Nicht selten führen frühe traumatische Erfahrungen später zu emotionalen Blockaden oder gar körperlichen Erkrankungen.
Sie sind ein Hilferuf unseres inneren Kindes, das seinen Weg aus der Dunkelheit sucht.
Helfen wir ihm dabei!
Bei traumatischen Ereignissen in der Kindheit, denken wir meist an sexuellen Missbrauch oder häusliche Gewalt.
Solche Erlebnisse können eine menschliche Seele zerstören und führen oft zu tiefgreifenden Erkrankungen wie Borderline oder Schizophrenie.
Häufig müssen die Betroffenen in weiterer Folge stationär und medikamentös behandelt werden.
Doch auch weniger traumatische Ereignisse können Einfluss auf unser Leben nehmen. Hierzu ein Beispiel:
Der folgende Fall ist aus der Praxis meiner geschätzten Kollegin Trisha Caentano. Er beschreibt die Mechanismen unserer inneren Kind Arbeit sehr deutlich:
Ein Klient kommt zu ihr in die Praxis. Er hat Schwierigkeiten eine Partnerin zu finden. Zwar ist er in seinem Beruf sehr erfolgreich und verdient viel Geld, doch sobald sich ihm eine Frau nähert, wird er zutiefst verunsichert.
Mit beinahe 40 Jahren regt sich in ihm der Wunsch, eine Familie zu gründen. Trisha stellt fest, dass der Klient in seinen Bewegungen etwas mechanisch wirkt und auch sonst wenig emotionale Regungen zeigt.
Also führt sie ihn zu jenem Ort in jene Zeit zurückführt, in der die Verbindung zu seinen Gefühlen verloren gegangen war. Plötzlich erlebt er sich als kleiner Junge. Dieser Junge ist gerade dabei, seinem Vater ein Blatt Papier mit einer Zeichnung darauf in die Hand zu geben.
In der Arbeit erfahren wir, dass der Junge mit dieser Zeichnung einen Malwettbewerb gewonnen hatte.
Die Juroren waren von seinem Werk sehr begeistert gewesen und bescheinigten dem Jungen großes Talent. Zudem boten sie ihm an, ihn bei der Bewerbung an künstlerischen Hochschulen zu unterstützen.
Aufgrund all dieser Lobpreisungen schwebte der Junge auf Wolke 7. In ihm soll ein großer Künstler schlummern? Soetwas hätte er sich nicht zu träumen gewagt.
Auch seine Eltern hatten keinerlei Ahnung bezüglich seiner Talente. Wie sehr würden sie sich freuen, wenn sie davon erfuhren!
So stand er also strahlend und stolz vor seinem Vater, erzählte ihm vom Malwettbewerb und den Juroren und überreichte ihm das Blatt Papier.
Der Vater hörte dem Jungen schweigend zu, betrachtete kurz das Blatt und riss es in zwei Hälften: „Niemals werde ich zulasssen, dass du so eine unsinnige Arbeit machst. Du wirst Arzt und basta,“ schmetterte er dem Jungen entgegen.
Der Junge stand wie erstarrt da. Tatsächlich erstarrte genau in diesem Moment sein inneres Kind. All diese Gefühle, all diese Hoffnungen und Träume wurden mit einem Schlag vernichtet.
Das Herz des Kindes konnte den Schmerz nicht ausdrücken und sein Geist die Informationen nicht verarbeiten. Für den Jungen war es, als bliebe die Zeit stehen.
Genau genommen blieb für einen Teil dieses jungen Mannes die Zeit auch tatsächlich stehen.
Der Vater hatte nicht nur seinen Traum von einer künstlerischen Karriere zerstört, sondern auch seinen Zugang zu tieferen und feineren Gefühlen und Wahrnehmungen.
Die Auswirkungen zeigen sich nun mit 30 Jahren. Es war für ihn unmöglich eine Frau kennen und lieben zu lernen.
Denn der Zugang zur weiblichen Seite, zur kreativen Seite des Menschseins war ihm abhanden gekommen.
Die tiefen Gefühle und verborgenen Anteile unseres Selbst nennen wir innere Kinder.
Wenn wir in der Therapie in der Zeit zurückgehen, treffen wir auf sie. Sie warten im Dunkeln darauf, dass jemand kommt und sie aus ihrem Gefängnis befreit.
Wir können mit ihnen interagieren und ihnen helfen, die Geschehnisse zu verarbeiten. Dafür braucht es einen liebevollen Erwachsenen, der das Kind an die Hand nimmt und dem das Kind vertrauen kann. Nur dann lässt es sich aus dem Dunkeln führen und gewinnt wieder Vertrauen in die Welt und in die Menschen.
In der Inneren-Kind-Arbeit übernehmen wir selbst die Rolle des liebevollen Erwachsenen.
Begleitet von einem fähigen Therapeuten treten wir die Reise in die verdrängten Bereiche unserer Seele an und befreien unsere inneren Kinder von ihrer Isolation, ihrer Hoffnungslosigkeit, ihrer Trauer, Scham und Einsamkeit.
Erfüllte und heile innere Kinder sind für unser Leben wie glänzend leuchtende Juwelen, die uns Freude, Mut, Offenheit für die Welt und Inspiration schenken.
Es scheint mir daher das oberste Gebot in der Entwicklung des Menschen zu sein, unsere Kinder vor Hass, Gewalt und dunklen Gedanken zu schützen.
Sollte uns das nicht gelingen, wird irgendwann das letzte Lächeln auf einem Menschengesicht verschwinden und die Welt versinkt in einem freudlosen Grau.
Die Arbeit auf der „Kindheitsebene“ ist grundlegend in der Psychotherapie.
Es nützt nicht viel, auf der Suche nach Heilung unzählige frühere Leben zu durchforsten, wenn die Wurzel des Übels in der Kindheit liegt.
Oft werden solche Umwege gewählt, da der Klient nicht bereit ist, sich den „hard facts“ des jetzigen Lebens zu stellen.
Ich bin davon überzeugt, dass keine Therapie erfolgreich sein kann, wenn sie die offensichtlichen Traumata der Kindheit versucht zu umgehen. Das verletzte Kind in uns mit seiner zerstörten Integrität, wird weiter seinen Einfluss auf uns ausüben, solange, bis wir es aus seiner ausweglosen Situation befreien.
Kinder sind auf natürliche Weise mit einer Quelle der Freude und Kreativität verbunden. Jeder der sich Zeit nimmt, sie mit einem offenen Herzen zu studieren, kann dies bestätigen.
Die Klarheit und Direktheit ihres Geistes, die Unschuldigkeit ihrer Gefühle und die Einfachheit ihres Wesens stellen ein Reservoir der Liebe dar.
Auf der Suche nach dieser Freude und Liebe wenden sich immer mehr Menschen spirituellen Praktiken zu. Sie beginnen zu meditieren und ziehen sich für eine Zeit zurück in Ashrams und Retreat-Zentren.
Das ist eine gute Sache und hilft, Geist und Seele sich zu erholen. All das kann jedoch nicht helfen, ein traumatisiertes inneres Kind zu befreien.
Bevor wir uns also der hohen Wissenschaft und Kunst der Spiritualität verschreiben, sollten wir sicher sein, dass unsere Basis in Takt ist. Und unsere Basis ist unsere Kindheit.
Es gibt auch Fälle, in denen durch traumatische Vorkommnisse der Zugang zum „göttlichen Kind“ schon vor oder während der Geburt gekappt wurde.
Die Entwicklungspsychologie hat erkannt, wie sensibel der noch ungeborene Embryo bereits auf seine Umgebung reagiert.
In unserer Arbeit zeigt sich, dass sogar Konversationen oder Gedanken der Eltern während der Schwangerschaft erinnert werden können.
So nimmt eine noch ungeborene Seele sehr wohl war, ob die werdende Mutter sich auf das Kind freut, oder ob sie mit Abtreibungsgedanken spielt.
Entsprechend bereitet sich der Embryo auf das ihm bevorstehende Leben vor: In schwierigen Situationen macht er sich klein und unscheinbar, um den Eltern nicht allzusehr zur Last zu fallen, und in günstigen tankt er Kraft und Selbstvertrauen, um sich und seine Umgebung stolz und glücklich zu machen.
Jenen Menschen, die von ihren Müttern nicht erwünscht waren, die bei ihrer Geburt nicht von einem überglücklichen Wesen in die Arme genommen wurden, fehlt etwas ganz wichtiges:
Vertrauen in die Welt und in die Menschen. Ein Vertrauen darauf, dass alles gut ist und dass auch in schwierigen Situationen immer jemand da ist, der einen liebt.
Doch es ist mit dieser wunderbaren Inneren-Kind-Arbeit möglich, dieses Urvertrauen zurückzugewinnen.
Wir können mit der Seele dieses kleinen hilflosen Wesens kommunizieren.
Wir können ihm helfen unbeschadet durch diese schwierige Phase zu gehen und im Hier und Jetzt voll und ganz anzukommen.
Wie umfassend dieses „deep rebirth-healing“ ein Leben verändern kann, wurde bereits viele Male nachgewiesen .
Wenn es für die Heilung der Seele notwendig ist, kann sogar noch weiter zurück geschaut werden.
Warum habe ich mir diese Eltern ausgesucht? Weshalb ging dieses oder jenes während der Schwangeschaft oder der Geburt schief?
Wenn es die Seele erlaubt, können uns diese Fragen zurück in frühere Leben führen.
Die Erkenntnisse aus jenen Welten, geben uns ein tieferes Verständnis für unser Leben und für die Gesetzmäßigkeiten der Seelenwelt.
Doch hierzu mehr auf der Info-Seite Reinkarnationstherapie.
Die Innere-Kind-Arbeit ist ein essenzieller Bestandteil der psychotherapeutischen Behandlung.
Innere Kinder lassen sich auch nach langer Zeit im mentalen Raum ansprechen und aus der Traumatisierung führen.
Dieser Schritt ist die Basis für jede tiefgreifende Veränderung ohne den spirituelle Ansätze fruchtlos bleiben.
Selbst mit inneren Kindern im Säuglingsalter oder im Mutterleib ist eine Kommunkation und Heilarbeit möglich.
Solltest du spüren, dass auf dich ein inneres Kind wartet, dann nutze die Gelegenheit und verleih deinem Leben eine neue Qualität.
Trete mit mir in Kontakt und buche dein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch.
Ich freue mich auf dich.
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